Wie kann man sich am besten auf das Arztgespräch vorbereiten?

Sie können einiges dafür tun, damit die Kommunikation mit dem Arzt / der Ärztin gut funktioniert. Vor dem Arztgespräch sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um das Gespräch in Ruhe vorzubereiten.

Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen:

  1. Nicht vergessen: Zum Gesprächstermin alle vorhandenen Arztberichte („Krankenakte“) mitbringen, und, falls möglich, zeitlich sortiert.
  2. Die vorhandenen Beschwerden strukturiert und präzise vortragen. Beginnen Sie mit den Punkten, die aus Ihrer Sicht am wichtigsten sind
  3. Vor dem Gesprächstermin sollten Sie alle Fragen aufschreiben, die Sie dem Arzt/der Ärztin stellen möchten.
  4. Im Arztgespräch sollten Sie alle Punkte ansprechen, die Ihnen wichtig sind.
  5. Sie sollten nachfragen, sobald Sie etwas nicht verstanden haben.
  6. Während des Gesprächs ist es sinnvoll, Notizen zu machen. Diese können später helfen, sich an alles zu erinnern.

Hier finden Sie weitere Tipps für Ihr Arztgespräch.

Ein kurzer Film des Karikaturisten Werner Tiki Küstenmacher fasst die wichtigsten Punkte zusammen.

Weitere Informationen und Hinweise für die Vorbereitung des Arztgesprächs bietet eine Broschüre des Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS).

Welche Untersuchungen werden im Krankenhaus durchgeführt?

Untersuchungen im Krankenhaus können aus unterschiedlichen Gründen notwendig sein. Unter anderem spielen dabei der individuelle Krankheitsverlauf, der jeweilige Krankheitserreger und der Gesundheitszustand der Patienten / Patientinnen eine Rolle.

Bei bestimmten Erregern gilt zudem eine Isolationspflicht für die betroffenen Patienten: z.B. wenn ein Erreger besonders leicht übertragbar ist oder wenn er eine sehr schwere Erkrankung auslösen kann.

Welche Isolierungsmaßnahmen im Einzelfall sinnvoll sind, hängt von der Art des Erregers und vom Übertragungsweg ab. Für die Untersuchung und Behandlung von Patienten mit hoch ansteckenden Krankheiten stehen Sonderisolierstationen zur Verfügung.

Auch beim Auftreten von multiresistenten Erregern (MRE) werden häufig Isolierungsmaßnahmen empfohlen, um eine weitere Verbreitung der Erreger zu verhindern.

Isolationspflichtige Patienten werden in Krankenhäusern in besonderen Bereichen und Zimmern untergebracht. Weitere Untersuchungen finden im Krankenhaus bzw. im Rahmen der Isolierung statt.

Weitere Informationen zu Isolierungsmaßnahmen bei MRE finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI).

Welche Untersuchungen werden in der Arztpraxis durchgeführt?

Viele Infektionskrankheiten können ambulant untersucht und behandelt werden. Dies gilt für die Erstuntersuchung bzw. Anamnese, aber auch für weitere Untersuchungen, z.B. mit bildgebenden Verfahren, oder auch für Laboruntersuchungen des Bluts.

Bei bestimmten Krankheitserregern und / oder schweren Krankheitsverläufen können Untersuchungen und Behandlungen im Krankenhaus notwendig sein, manchmal auch eine Isolation oder Quarantäne der erkrankten Person.

Kann der Hausarzt /die Hausärztin jede Infektion diagnostizieren oder sollte man einen Spezialisten aufsuchen?

Wenn Sie sich krank fühlen, ist Ihr Hausarzt / Ihre Hausärztin in der Regel die erste Anlaufstelle. Bei einer Infektionskrankheit kann er / sie in der Regel die Beschwerden abklären und behandeln. Zahlreiche Infektionskrankheiten können mit den diagnostischen Möglichkeiten einer Hausarztpraxis erkannt werden, sodass weitere Termine bei Spezialisten nicht notwendig sind.

Je nach Krankheitsverlauf kann es jedoch ratsam sein, dass eine Diagnose und Behandlung durch spezialisierte Mediziner erfolgt, z.B. durch Internisten, Infektiologen, Urologen oder HNO-Spezialisten. Bei Anzeichen einer Sepsis muss möglichst schnell der Notarzt gerufen werden.

Wenn eine Krankheit nach einer Reise auftritt, ist es möglicherweise notwendig, einen spezialisierten Reisemediziner oder ein Institut für Tropenmedizin aufzusuchen. Wenn junge Patienten betroffen sind, kann ein Spezialist für Kinder- und Jugendmedizin (Pädiatrische Infektiologie) weiterhelfen.

Sprechen Sie Ihren Hausarzt darauf an. Er kann Ihnen sagen, ob eine erweiterte Diagnostik durch Spezialisten in Ihrem persönlichen Fall notwendig ist.

Wenn Sie für die weiteren Untersuchungen und Behandlungen einen Facharzt in Ihrer Nähe suchen, können die Arztsuche der Bundesärztekammer, die regionalen Arztauskunftsdienste der Kassenärztlichen Vereinigungen und die Weisse Liste der Bertelsmann-Stiftung eine Orientierung bieten.

Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) hat ein Zertifizierungsverfahren zur Qualitätssicherung der Versorgung erwachsener Patienten entwickelt und bietet im Internet eine Übersicht über die zertifizierten Zentren für Infektiologie.

Falls Sie einen Spezialisten für Kinder- und Jugendmedizin suchen, finden Sie auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) eine Versorgungslandkarte, die einen Überblick über Experten und spezialisierte Zentren vermittelt.

Welche Diagnoseverfahren werden bei Infektionen eingesetzt?

Bei Verdacht auf eine Infektionskrankheit werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt:

  • Befragung zur Krankengeschichte (Anamnese): Damit verschafft der Arzt / die Ärztin sich einen ersten Eindruck über die vorhandenen Beschwerden, den Gesundheitszustand und mögliche Risikofaktoren für eine Infektion.
  • Körperliche Untersuchung: z.B. Untersuchung der Atemgeräusche oder der Haut.
  • Untersuchung einer Blutprobe auf Bakterien und Pilze (idealerweise vor Antibiotikagabe): Dadurch lässt sich feststellen, welche Erreger aktiv sind und welche Antibiotika für eine Behandlung in Frage kommen.
  • Untersuchung einer Blutprobe und Messung der sogenannten Entzündungsmarker: Bei bestimmten Proteinen (z.B. C-reaktives Protein) oder Blutzellen (Leukozyten) lässt sich an erhöhten Werten ablesen, dass wahrscheinlich eine Infektion vorliegt. 
  • Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Computertomographie: Es kann z.B. eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs notwendig sein, um abzuklären, ob Atembeschwerden durch eine Infektion wie Pneumonie (Lungenentzündung) hervorgerufen werden.
  • Weitere Laboruntersuchungen: Bei Infektionskrankheiten ist es häufig wichtig, den genauen Erreger der Krankheit herauszufinden. Dazu sind spezielle Laboruntersuchungen (z.B. PCR) nötig, mit denen Krankheitserreger identifiziert werden können. Für solche Laboruntersuchungen werden häufig Blut-, Urin- oder Speichelproben benutzt. Auch können andere Körperflüssigkeiten oder Gewebeproben verwendet werden. Häufig reicht eine einzige Untersuchung nicht aus, sodass verschiedene Tests nacheinander durchgeführt werden (Stufendiagnostik). 

Weitere Informationen zur Diagnostik bei Infektionskrankheiten bietet eine Website des Netzwerks deutscher Apotheker (DAN).

Was ist eine Quarantäne und warum wird sie eingesetzt?

Als Quarantäne bezeichnet man eine zeitliche befristete Isolierung von Menschen, Tieren oder Pflanzen, von denen man annimmt, dass sie an bestimmten Infektionskrankheiten erkrankt sind oder Krankheitserreger übertragen können. Die juristische Grundlage für eine Quarantäne ist in Deutschland das Infektionsschutzgesetz (IfSG).

Durch eine Quarantäne soll eine Ausbreitung von Infektionskrankheiten vermieden werden. In Deutschland entscheiden die lokalen Gesundheitsämter gemäß Infektionsschutzgesetz, ob eine Quarantäne verordnet wird.

Quarantäne bedeutet, dass eine betroffene Person für eine bestimmte Zeit ihre Wohnung nicht mehr verlassen und keinen Besuch bekommen darf. Jeglicher direkte Kontakt mit anderen Menschen ist nicht erlaubt. In Krankenhäusern gibt es besondere Quarantänestationen oder -zimmer, um Patienten mit Infektionskrankheiten zu isolieren.

Weitere Informationen zum Infektionsschutzgesetz finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI).

Welche Impfungen sind sinnvoll und welche nicht?

Impfungen gehören zu den einfachsten und wirksamsten Maßnahmen zum Schutz vor schweren Infektionskrankheiten. Sie schützen nicht nur den geimpften Menschen, sondern die gesamte Gesellschaft, weil durch jede Impfung die Verbreitung von Infektionskrankheiten reduziert wird.

Welche Impfungen im Einzelfall sinnvoll sind oder nicht, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, u.a. vom Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand einer Person.

Besonders wichtig sind Impfungen in der Regel für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Krankheiten sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. immunsupprimierte Patienten nach Organtransplantation oder Patienten mit Immunschwäche aufgrund Chemotherapie). Aber auch für junge, gesunde Erwachsene sind Impfungen ein Thema, denn manche Impfungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden.

Sprechen Sie Ihren Arzt / Ihre Ärztin darauf an. Er / sie kann Sie beraten, welche Impfungen für Sie infrage kommen und ergänzt oder aufgefrischt werden sollten und welche Impfungen bei Kindern in welchem Alter besonders wichtig sind.

Vielleicht zweifeln Sie am Nutzen von Impfungen und haben Bedenken? Dann empfehlen wir Ihnen das Informationsangebot des Robert Koch-Instituts (RKI). Dort finden Sie Informationen zu den häufigsten Fehlinformationen zum Thema Impfen.

Wenn Sie sich für das Thema interessieren, empfehlen wir zudem die folgenden Informationsquellen:

  • Die Website impfen-info.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet allgemeine Informationen und Impfempfehlungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
  • Weitere Informationen zu Impfungen für Kinder und Erwachsene bietet die Website wirfuersimpfen.de von Pfizer.

Wo kann ich mich zu Impfungen informieren?

Gegen zahlreiche Krankheitserreger kann man sich durch Impfungen schützen. Manche bieten schon nach der ersten Impfung einen ausreichenden Schutz, andere müssen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Besonders wichtig sind Impfungen für Kinder, ältere Menschen und Menschen mit chronischen Krankheiten. Aber auch für junge, gesunde Erwachsene sind Impfungen ein Thema, denn manche Impfungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden.

Wenn Sie sich für das Thema interessieren, sollten Sie Ihren Hausarzt / Ihre Hausärztin darauf ansprechen und um eine Impfberatung bitten – für Sie selbst oder auch für Ihre Kinder.

Fragen Sie Ihre Krankenkasse nach Angeboten für eine Impferinnerung, damit Sie wichtige Impfungen nicht verpassen. Zudem gibt es verschiedene Apps für das Smartphone, die man zur Impferinnerung nutzen kann.

Zusätzlich empfehlen wir Ihnen die folgenden Informationsquellen:

  • Die Website impfen-info.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet allgemeine Informationen und Impfempfehlungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
  • Weitere Informationen zu Impfungen für Kinder und Erwachsene bietet die Website wirfuersimpfen.de von Pfizer.

Warum ist es nach einer Organtransplantation besonders wichtig, sich im Alltag vor Infektionen schützen?

Eine Organtransplantation wird immer von einer medikamentösen Therapie mit sogenannten Immunsuppressiva begleitet, die eine Abwehrreaktion des Immunsystems unterdrücken und eine Abstoßung des transplantierten Organs vermeiden sollen.

Wegen des eingeschränkten Immunsystems ist es nach Transplantation besonders wichtig, sich im Alltag vor Infektionen zu schützen. So wird z.B. empfohlen, bei der Ernährung auf rohes Fleisch, rohen Fisch und Rohmilchprodukte zu verzichten. Auch bei Salaten und anderen frischen Lebensmitteln, die ungekocht verzehrt werden, ist Vorsicht geboten. 

Auch in der Freizeit gilt es, mögliche Infektionsrisiken zu bedenken und z.B. direkten Kontakt mit Pflanzen oder Blumenerde zu vermeiden. Es kann ratsam sein, auf Gartenarbeit zu verzichten und bei der Hausarbeit Handschuhe zu tragen. Auch bei der Planung von Reisen ist es sinnvoll, das Infektionsrisiko zu bedenken.

Welche Maßnahmen im Einzelfall sinnvoll und notwendig sind, lässt sich nur individuell entscheiden. Häufig können die strengen Vorgaben für die ersten Wochen und Monate nach einer Transplantation später gelockert werden.

Weitere Informationen zu Organtransplantation und Infektionsprävention im Alltag bietet eine Patientenbroschüre des Bundesverbands für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz (BGV) - Info Gesundheit.

Sollte ich bei der Haushaltsreinigung auch Desinfektionsmittel benutzen?

Eine Verwendung von Desinfektionsmitteln ist bei einer normalen Haushaltsreinigung in der Regel nicht notwendig. Eine Reinigung von Flächen und Gegenständen mit warmem Wasser und den üblichen Haushaltsreinigern reicht aus, um die Keimbelastung auf ein unbedenkliches Niveau zu bringen. 

Besonders hoch ist die Keimbelastung auf Flächen, die man häufig anfasst: etwa Türklinken, Lichtschalter, Handys, Telefonhörer. Diese sollten deshalb zwischendurch öfter mal abgewischt werden.

In Ausnahmefällen kann es sinnvoll sein, dass Desinfektionsmittel in einem privaten Haushalt benutzt werden – etwa, wenn jemand aus dem persönlichen Umfeld ansteckend erkrankt ist oder wenn ein Familienmitglied ein geschwächtes Immunsystem hat.

Weitere Tipps zur Haushaltsreinigung und zur Verwendung von Desinfektionsmitteln bieten die Verbraucherzentrale und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).