Für wen ist COVID-19 besonders gefährlich?

Grundsätzlich stellt eine COVID-19-Erkrankung für alle Menschen ein Risiko dar. Verschiedene Faktoren können die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf jedoch erhöhen.

Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr und Menschen mit starkem Übergewicht (Body-Mass-Index [BMI] über 30).

Zu den Risikogruppen gehören Menschen über 60 Jahre und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, vor allem Diabetes, aber auch Krebserkrankungen oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge, Niere und Leber.

Auch bei manchen Behinderungen, bei einigen genetisch bedingten seltenen Erkrankungen und bei schweren psychischen Vorerkrankungen kann das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf erhöht sein.

Eine Zusammenstellung der Risikofaktoren für einen schweren Verlauf finden Sie in der Rubrik „1 x 1 der Erkrankung“.

Weitere Informationen zu Risikogruppen und Risikofaktoren bieten die Websites infektionsschutz.de und gesund.bund.de des Bundesministeriums für Gesundheit sowie das Robert Koch-Institut (RKI).

Mehrsprachige Informationen finden Sie bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Welcher Arzt/welche Ärztin ist jetzt wichtig?

Erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen ist in der Regel die Hausarztpraxis. Die betreuende Ärztin/der betreuende Arzt kann grundlegende Untersuchungen durchführen und Diagnosen stellen.

Bei einem milden COVID-19-Verlauf ist es in der Regel nicht nötig, weitere Ärzt:innen hinzuzuziehen. Je nach Art und Schwere der Symptome kann es sein, dass im weiteren Verlauf Untersuchungen und Behandlungen durch Fachärzt:innen aus verschiedenen medizinischen Bereichen nötig werden, z. B. Pulmologie (Lunge) bei Atembeschwerden oder Neurologie (zentrales Nervensystem) bei Störungen von Geruchs- und Geschmackssinn, Konzentration, Aufmerksamkeit und bei Fatigue.

Bei Krankenhausbehandlungen von COVID-19-Patient:innen sind in der Regel Ärzt:innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen an der Behandlung beteiligt.

Beachten Sie bitte: Bei einem Verdacht auf COVID-19 ist es ratsam, sich zunächst telefonischen Rat zu holen und nicht direkt in die Sprechstunde zu gehen, um eine Ansteckung anderer Patient:innen zu vermeiden.

Falls Sie akute COVID-19-Symptome haben, sollten Sie die Arztpraxis zunächst telefonisch informieren und nach den aktuell gültigen Isolierungsbestimmungen fragen. Das medizinische Personal kann Ihnen erklären, was die nächsten Schritte sind.

Wenn Sie für die fachärztliche Behandlung Adressen in Ihrer Nähe suchen, können die Arztsuche der Bundesärztekammer, die regionalen Arztauskunftsdienste der Kassenärztlichen Vereinigungen und die Weisse Liste der Bertelsmann-Stiftung eine Orientierung bieten.

Kann COVID-19 geheilt werden?

Bei milden Krankheitsverläufen dauert es in der Regel zwei bis drei Wochen, bis die Betroffenen sich von der Krankheit erholt haben. Nach einer SARS-CoV‑2-Infektion sollten Sie Ihr Immunsystem unterstützen, indem Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, genügend schlafen, Belastungen vermeiden und sich ausgewogen ernähren.

Bei schweren Verläufen dauert es meist deutlich länger, bis man die Erkrankung überstanden hat. Dies gilt vor allem für Patient:innen, die im Krankenhaus behandelt und beatmet werden.

Nach der überstandenen COVID-19-Erkrankung kann man durch einen PCR-Test überprüfen, dass keine SARS-CoV-2-Infektion mehr vorliegt bzw. dass die Viruslast so gering ist, dass keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

Ein negatives Testergebnis ist aber nicht automatisch auch ein Nachweis der Heilung. Es kann vorkommen, dass einige Symptome der Erkrankung, z. B. Atemnot, Erschöpfung oder eine Störung des Geruchs- und Geschmackssinns, auch nach einem negativen Testergebnis noch Wochen oder Monate andauern.

Wenn die Beschwerden drei Monate nach der SARS-CoV-2-Infektion noch vorhanden sind und länger als zwei Monate andauern, spricht man von Long-COVID bzw. Post-COVID.

Weitere Informationen zu möglichen Langzeitfolgen von COVID-19 finden Sie auf der Website infektionsschutz.de von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und auf dem Gesundheitsportal gesund.bund.de vom Bundesministerium für Gesundheit.

Mehrsprachige Informationen zu COVID-19 finden Sie bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und bei Pfizer Inc.

Was ist Long-COVID? Wer ist davon betroffen?

Eine COVID-19-Erkrankung kann unterschiedliche, länger anhaltende Beschwerden hervorrufen. So können z. B. kardiologische, neurologische, pneumologische und/oder psychologische Beeinträchtigungen auftreten.

Wenn die Beschwerden drei Monate nach der SARS-CoV-2-Infektion noch vorhanden sind und länger als zwei Monate andauern, spricht man von Long-COVID bzw. Post-COVID. (Der medizinisch korrekte Begriff lautet „Post-COVID-19-Zustand“, doch meist wird von Long-COVID gesprochen.)

Typische Beschwerden bei Long-COVID:  

  • Kurzatmigkeit und Atemnot
  • neuropsychologische Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit
  • Kopfschmerzen
  • andauernde Müdigkeit, Antriebslosigkeit (Fatigue-Syndrom)
  • schnelle Erschöpfung bei körperlicher Belastung

Weitere mögliche Spätfolgen einer COVID-19-Erkrankung:

  • Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns
  • Schlafstörungen
  • depressive Verstimmungen und Ängste
  • Herzrasen, Herzstolpern
  • Magen-Darm-Beschwerden, Allergien, Unverträglichkeiten

Man schätzt, dass bis zu 15 % der Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren, später Long-COVID entwickeln. Die genauen Ursachen für länger anhaltende Beschwerden nach einer SARS-CoV-2-Infektion sind bisher noch unklar. Bei einem schweren Krankheitsverlauf ist das Risiko höher als bei einem milden Verlauf.

Weitere Informationen zu Long-COVID und Post-COVID finden Sie in einer Patientenleitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlich medizinischer Fachgesellschaften (AWMF), auf gesund.bund.de, dem Gesundheitsportal des Bundesministeriums für Gesundheit, sowie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Mein Coronatest ist positiv. Wie geht es jetzt weiter?

Nach einem positiven Antigen-Schnelltest oder Selbsttest sollten Sie soziale Kontakte vermeiden, da mit hoher Wahrscheinlichkeit eine SARS-CoV-2-Infektion vorliegt, und Kontaktpersonen der letzten Tage über das Testergebnis informieren. Durch einen PCR-Test kann abgeklärt werden, ob tatsächlich eine SARS-CoV-2-Infektion vorliegt.

Bei einem positiven Ergebnis des PCR-Tests wird das zuständige Gesundheitsamt durch das Labor informiert. Die infizierte Person muss sich isolieren. Dies bedeutet, dass Sie Ihr Zuhause nur im Notfall verlassen und keinen Besuch empfangen dürfen.

Nach einem positiven PCR-Test ist es wichtig, eine Ansteckung von anderen Menschen zu vermeiden. Das gilt auch während der häuslichen Isolierung: Reduzieren Sie Ihre Kontakte zu anderen Menschen in Ihrem Haushalt so weit wie möglich, halten Sie Abstand, waschen Sie sich häufig die Hände, tragen Sie zu Hause einen Mund-Nasen-Schutz, und lüften Sie regelmäßig die Räume.

Die Regelungen für die Dauer der Isolierung und für eine Quarantäne der Kontaktpersonen können regional unterschiedlich ausfallen und wurden im Verlauf der Pandemie mehrfach geändert. Achten Sie deshalb auf die aktuellen Bestimmungen in Ihrem Bundesland. Aktuelle Informationen finden Sie auf der Website infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) des Bundesministeriums für Gesundheit.

Die meisten Infizierten können die Krankheit zu Hause auskurieren. Je nach Krankheitsverlauf kann man fiebersenkende Mittel oder Mittel gegen den Husten einsetzen, um die Symptome zu lindern. In bestimmten Fällen kann es auch sinnvoll sein, in einem frühen Krankheitsstadium eine antivirale Behandlung durchzuführen, um einen schweren Krankheitsverlauf zu vermeiden. Die Behandlungsmöglichkeiten sollten Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin besprechen, sobald das Ergebnis des PCR-Tests vorliegt.

Außerdem sollten Sie ärztlichen Rat einholen, wenn die Symptome nach einer Woche nicht besser werden oder sich verschlimmern. Fragen Sie nach, wie es mit der Behandlung weitergeht und ob eine Behandlung im Krankenhaus nötig ist.

Sind die Symptome bei Kindern anders als bei Erwachsenen?

Bei Kindern sind die Symptome in der Regel weniger stark ausgeprägt als bei erwachsenen Erkrankten. Meist verläuft COVID-19 bei Kindern mild oder symptomlos. Wenn Symptome auftreten, kommt es häufig zu Husten, Fieber und/oder Schnupfen. Der Verlauf ähnelt dann einer Erkältung.

Es gibt aber auch Fälle, in denen Kinder und Jugendliche über einen längeren Zeitraum von anhaltenden Symptomen wie Abgeschlagenheit, Konzentrationsproblemen oder Muskelschmerzen betroffen sind (Long-COVID).

In sehr seltenen Fällen entwickeln Kinder einige Wochen nach einer COVID-19-Erkrankung ein sogenanntes Multisystemisches Entzündungssyndrom, auch bekannt als PIMS (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome) oder MIS-C (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children).

Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf besteht bei Säuglingen und bei Kindern mit Vorerkrankungen der Lungen und/oder des Herz-Kreislauf-Systems. Eine Liste mit relevanten Vorerkrankungen finden Sie beim Robert-Koch-Institut (RKI) im Text unterhalb der Frage „Welchen Kindern und Jugendlichen wird die COVID-19-Schutzimpfung besonders empfohlen?“.

Weitere Informationen zum Krankheitsverlauf bei Kindern finden Sie auf der Website infektionsschutz.de vom Bundesministerium für Gesundheit und beim Robert Koch-Institut (RKI).

Umfangreiche Informationen zu COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen bietet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in verschiedenen Sprachen.

Welche Beschwerden sind typisch für COVID-19?

Eine COVID-19-Erkrankung kann unterschiedliche Beschwerden auslösen. Der Krankheitsverlauf unterscheidet sich von Fall zu Fall. In vielen Fällen bemerken die Betroffenen nur leichte oder gar keine Krankheitssymptome.

Häufige Beschwerden:

  • Husten
  • Schnupfen
  • Fieber über 38° C
  • Halskratzen, Halsschmerzen
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Störung des Geschmacks- und Geruchssinns
  • Kurzatmigkeit, Atemnot

Bei manchen Betroffenen kommt es mehrere Wochen nach der akuten Erkrankung zu weiteren Symptomen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit (Fatigue), Übelkeit, Konzentrationsstörungen, Schwindel und anderen neurologischen Störungen. Solche Verläufe werden als Post-COVID-19-Zustand oder Long-COVID bezeichnet.

Eine Übersicht über COVID-19-Symptome und zahlreiche ergänzende Informationen finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI).

Mehrsprachige Informationen finden Sie bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und auf Englisch bei Pfizer Inc.

Was ist der Unterschied zwischen COVID-19 und Influenza (Grippe)?

COVID-19 und Influenza sind ansteckende Atemwegsinfektionen, die ähnliche Symptome hervorrufen können: Husten, Niesen, Schnupfen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.

Sie werden durch unterschiedliche Erreger verursacht: Grippe durch Influenzaviren und COVID-19 durch das SARS-CoV-2-Virus.

Der Krankheitsverlauf ist von vielen Faktoren abhängig, u. a. Alter, Gesundheitszustand und Vorerkrankungen. Bei COVID-19 hat sich in den verschiedenen Krankheitswellen gezeigt, dass das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf auch von der Virusvariante abhängt.

Wenn Sie die oben genannten Krankheitsanzeichen bei sich feststellen, sollten Sie zu Hause bleiben, Kontakte zu anderen Menschen vermeiden und sich telefonisch ärztlichen Rat holen. Über einen Coronatest kann man feststellen, ob COVID-19 vorliegt.

Weitere Informationen zum Vergleich von COVID-19 und Grippe finden Sie auf dem Gesundheitsportal gesund.bund.de des Bundesministeriums für Gesundheit.

Mehrsprachige Informationen zum Vergleich von COVID-19 und Grippe finden Sie bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Kann COVID-19 vererbt werden?

Nein, COVID-19 ist keine Erbkrankheit.  

Allerdings kann bei schwangeren Frauen eine Übertragung der Krankheit auf das ungeborene Kind im Mutterleib nicht ausgeschlossen werden. Es wurden einzelne Fälle von Erkrankungen bei Neugeborenen beschrieben, bei denen möglichweise eine Infektion im Mutterleib stattgefunden hat.

Größer als die Gefahr einer Infektion im Mutterleib ist das Infektionsrisiko nach der Geburt. Wegen des engen Kontakts von Mutter und Kind kann es zu einer Übertragung des Virus von der Mutter auf das Neugeborene durch eine Tröpfcheninfektion oder durch Aerosole kommen.

Um das Risiko des Neugeborenen zu verringern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) deshalb Coronaimpfungen für Stillende und Schwangere.

Bei Schwangeren wird die Impfung im zweiten Drittel der Schwangerschaft empfohlen. Wenn die Erstimpfung schon vor der Schwangerschaft durchgeführt wurde, sollte die Zweitimpfung im zweiten Drittel der Schwangerschaft erfolgen.

Weitere Informationen zum Thema "Impfung bei Schwangeren" finden Sie auf der Website infektionsschutz.de des Bundesministeriums für Gesundheit.